von Kameraden Dennis Smidt, Tilman Findeisen und Roland Lukaschek
Nach den Corona-Beschränkungen trafen sich endlich wieder Mitglieder und Kameraden des BDF aus allen Teilen Deutschlands zum 81. Jahrestag der „Schlacht um Kreta“ auf der Insel im Mittelmeer. Von unserem Kameradenkreis waren drei Mitglieder dabei, KL Roland Lukaschek, Roland Schulze und Tilman Findeisen.
Donnerstag, 19. Mai: Einstimmung
Am Donnerstag fand im Hotel in Kolymbari ein Briefing und Einstimmung statt. OTL a. D. Lippold informierte in seinem Vortrag über das „Unternehmen Merkur“. Der Griechenlandbeauftragte, OTL a. D. Jochen Haupt, freute sich über das Wiedersehen. Der neue Geschäftsführende Bundesleiter (GBL), Kamerad Roland Lukaschek, stellte sich noch einmal vor, danach wurden die nächsten Tage geplant.
Freitag, 20. Mai: Fahrt nach Chania
Am Freitagvormittag ging es nach Chania ins Museum am Hafen, wo eine Ausstellung über die Schlacht um Kreta besucht wurde.
Die Griechen Stelios und Dimitris vom CCC (Cretan Commemorations Committee) stellen hier Exponate und Bodenfunde in Form von Feldflaschen, Waffen, Ausrüstungsteilen und seltenen Fotos aus. Im Anschluss fuhr die Gruppe zum „alten“ Fallschirmjägerdenkmal, das sich außerhalb des Zentrums von Chania befindet. Der Zustand ist unverändert und bekannt.
Samstag, 21. Mai: Erkundungen im Gelände und Gedenken auf dem alliierten Soldatfriedhof in der Souda-Bucht
Am Samstag hatten der Kamerad Smidt von der Landeskameradschaft Berlin und Kamerad Rackebrand aus Hannover das Glück, dass der Engländer Shawn, Mitglied im CCC und ehemaliger britischer Fallschirmjäger, sie durch die hügelige Landschaft zur Absturzstelle des Lastenseglers von Hauptmann Sarrazin führte. Der Gleiter war hart gelandet, fast alle Insassen starben beim Aufprall. Shawn hatte ein Bild von dem Sammelgrab und Reste des Lastenseglers. Die toten Soldaten wurden später auf den Soldatenfriedhof Maleme umgebettet.
Am späten Nachmittag nahm der BDF an der Gedenkfeier der Commonwealth-Staaten in der Souda-Bucht teil. Captain Alex Bush, British Defence Attachè, Royal Navy, leitete diese zum wiederholten Male. Unser Fahnenkommando marschierte ein und wurde vom Militär musikalisch begrüßt. Nach den Redebeiträgen, Gebeten und Ehrungen legten alle ihre Kränze vor dem Kreuz nieder. Für den BDF nahm Kamerad Roland Lukaschek diesen Akt vor.
Der Vertreter der britischen Botschaft begrüßte alle BDF-Uniformierten persönlich mit Handschlag. Dies haben wir von unserem deutschen Militärattachè, Oberst i. G. Axel Pütz, vermisst, er begrüßte nur den GBL.
Sonntag, 22. Mai: Gedenkveranstaltung auf dem deutschen Soldatenfriedhof Maleme
Auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Maleme auf der Höhe 107 fand um 13:00 Uhr die Gedenkveranstaltung der deutschen Botschaft / Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge statt. Seltsamerweise wurde die Gedenkfeier als „Privatveranstaltung“ erklärt, so dass Besucher/innen am Tor abgewiesen wurden (ein ganzer Bus einer Schulklasse und private Personen die gerne dabei gewesen wären). Eine unmögliche und vermeidbare Situation. Der Hinweis auf die Covid19-Situation kann nicht stimmen, denn in der Souda-Bucht ging es am Vortag ja auch. Das Fahnenkommando nahm Aufstellung. Es folgten die Gebete der Geistlichen, die hervorragenden Reden der Geschäftsträgerin a. i. Heike Dettmann (deutsche Botschaft) und des stv. Regionalgouverneurs Chanias, Hr. Nikolaos Kalogeris. Danach wurden die Kränze niedergelegt. Für die Bundeswehr / Luftlandebrigade 1 legten zwei Soldatinnen einen Kranz ab. Sie waren Teil einer Abkommandierung, die in den vergangenen 15 Tagen Pflegearbeiten auf dem Friedhof ausführten. Nachdem der BDF-Kranz von Kamerad Lukaschek niedergelegt wurde, grüßte das Fahnenkommando. Nach dem offiziellem Abschluss erklang noch das Lied „Rot scheint die Sonne …“.
Danach ging es in eine nahe Taverne, um ein Mittagessen und Kaltgetränk einzunehmen, bevor man sich wieder in die Hotels zurückzog. Gegen Abend fand auf dem Flugfeld Maleme die Gedenkfeier der Kretaner und ihrer Verbündeten statt. Hier haben wir ohne Einladung teilgenommen und sind als Vertreter des BDF wahrgenommen worden. In den Vorjahren sprangen dazu immer Fallschirmjäger der griechischen Armee über dem Platz ab. Das Wetter und zu starke Winde ließen das in diesem Jahr nicht zu.
Die Tage auf Kreta vergingen wieder viel zu schnell und es war ein interessanter Aufenthalt auf der schönen Insel, die vor 81. Jahren eine der härtesten Schlachten des Zweiten Weltkrieges erleben musste.
Glück ab!