von Kamerad Tilman Findeisen (Fotos: Findeisen/Smidt/Krope)
Am Wochenende 03./04. September fand nach zwei Jahren Corona-Zwangspause auf dem Gelände des Militärhistorischen Museums Flugplatz Berlin-Gatow das Flugplatzfest und der Tag der Reservisten 2022 statt. Auf ca. 6 Hektar präsentierten sich über 50 Aussteller und das Museum. Auf der Hauptbühne gab es Live-Musik, u. a. mit dem Spandauer Blasorchester und dem Stabsmusikkorps. Es fanden Starts und Landungen historischer Flugzeuge statt, die auf einer Ausstellungsfläche auch besichtigt werden konnten.
Traditionell waren der Kameradenkreis Fallschirmjägerbataillon/Luftsturmregiment-40 „Carl von Clausewitz“ und die Berliner Fallschirmjägerkameradschaft „Erich Walther“ als Vertreter des Bundes Deutscher Fallschirmjäger e. V. präsent.
Am späten Freitagnachmittag begannen die Kameraden bereits mit dem mühevollen Aufbau der Ausstellung. Der Kameradenkreis zeigte Ausrüstungsgegenstände und Uniformen der ehem. NVA-Fallschirmjäger. So konnte man NVA-Fallschirmtechnik u. a. RS-4/3, RS-9/2A, BE-8 …, medizinische Einsatzpäckchen MSP K-12 mit Spritzen, Sprunghelme und den Fallschirmjäger-Tornister 74 besichtigen und auch anfassen.
Die Berliner Kameraden präsentierten spezifische FJ-Ausrüstung und Felddienstuniformen der BW aus den vergangenen Jahren. Eine Uniform von einem Fernspäher und eine andere Variante mit Schneeanzug.
Zu Gast in „unserem“ Zelt war auch die Polnische Fallschirmjäger-Union (Z.P.S.) mit Lech Prief und Marek Szczypior vertreten. In der „gemeinsamen“ Ausstellung zeigten sie ihrerseits eine polnischen Ausgangs- und Felddienstuniform der 90er Jahre, einen Rückenfallschirm D-5 von 1991, verschiedene Sprunghelme sowie Fallschirmsprungabzeichen von 1941 bis heute. Am Samstag konnte dann auch der Vorsitzende der Abteilung 15 (Stettin) der Z.P.S., Oberst Roman Jasinski, begrüßt werden.
Weiterhin hatten wir auch mehrmals Besuch von Mitgliedern der Royal British Legion, einer britischen Kriegsveteranen-Organisation der Streitkräfte des Vereinigten Königreichs, die auch mit einer Ausstellung auf dem MHM-Gelände präsent waren. Nach interessanten Gesprächen wurden wir beim dritten Besuch überraschend mit einer Fahne beschenkt. Sehr gerührt waren die Veteranen, als wir die Fahne sofort an unserem Fahnenmast hissten.
Nach Auskunft der Medienstelle des MHM Flugplatz Berlin-Gatow wurden bei schönstem Sommerwetter an beiden Tagen ca. 38.000 Besucher gezählt. Das hat man auch „gefühlt“, denn unsere Ausstellung wurde sehr gut besucht und angenommen. Viele Eltern mit ihren Kindern waren an den Ausrüstungsteilen sehr interessiert und wollten viel wissen, wobei alle Kameraden gerne Auskunft gaben. Per Beamer wurden den Besuchern mittels Fotos Einblicke in das Kameradschaftsleben gewährt, u. a. bei den Gedenkveranstaltungen auf den Soldatenfriedhöfen auf Kreta, der Ehrung unseres Namensgebers Carl von Clausewitz auf dem Friedhof Burg und von Treffen der Kameraden in der Freizeit.
Gleichzeitig zu den Aktivitäten im Zelt wurden draußen auf einer Packplane Fallschirme gepackt, was von den Besuchern interessiert beobachtet wurde. Vor allem Mütter und ihre Mädchen und Jungs wollten u. a. wissen, wie schwer so ein Fallschirm ist und wie sich ein Fallschirm „anfasst“. Sie konnten das gleich selbst erleben und die Schirme mal anlegen. Erstaunt waren sie darüber, dass die Ausrüstung doch etwas schwer auf die Schultern drückt. Andererseits hatten viele Besucher tendenziell auch ein Interesse an einem Fallschirm-Tandemsprung.
Wie in den vergangenen Jahren waren unsere Ausstellungsnachbarn die Kameraden der Luftlandeaufklärungskompanie 310 aus Seedorf. Aus deren Reihen interessierte sich besonders die Hauptgefreite V. L., Fallschirmspringerin und Fallschirmpackerin in der LLAufklKp, für das Fallschirmpacken. Unter Anleitung von Kamerad Jörg Kuhnt, Major a. D. mit 374 Sprüngen und Kamerad Bernd Ludewig, Fähnrich a. D., Fallschirmsprunglehrer und Prüfer für Luftsportgeräte, mit 1061 Fallschirmsprüngen ein absoluter Kenner der Fallschirmtechnik, wurden der angehenden PersUffz bei mehrmaligem Packen der NVA-Schirme Tipps und Kniffe übermittelt.
Am Samstag kamen auch einige Kameraden aus unserem Kameradenkreis als Tagesbesucher, worüber wir uns sehr gefreut haben. Überraschender Besuch kam auch aus meiner ehem. 2. Kompanie, Kamerad Heiner G. Er wollte gleich noch mal eine Fallschirmsprungausrüstung „anlegen“. Alles hat noch gepasst! Es gab noch längere Gespräche und er schrieb mir später: „Vielen Dank, war sehr schön mit Euch“.
Nachdem die letzten Besucher am späten Sonntagnachmittag das Gelände verlassen hatten, wurden die Ausstellungexponate wieder verladen, und es ging in die Heimatorte zurück.
Es waren zwei aufregende Tage auf dem Flugplatz Berlin-Gatow mit vielen Begegnungen und interessanten Gesprächen, insgesamt also wieder eine gelungene Veranstaltung. Darüber hinaus zeigte sich der Leiter des MHM, Oberstleutnant R.-G. Leonhardt, bei seinen Besuchen uns gegenüber zufrieden und dankte den Kameraden für ihre Teilnahme und das gezeigte Engagement.
Glück ab!