von Kamerad Tilman Findeisen (Fotos: Findeisen/Arnold)
Am Wochenende 31.08./01.09.2024 fand auf dem Gelände des Militärhistorischen Museums Flugplatz Berlin-Gatow das mittlerweile 12. Flugplatzfest und der Tag der Reservisten statt.
Auf 43 Hektar präsentierten sich dieses Jahr etwa 80 Aussteller aus unterschiedlichen öffentlichen Bereichen und das Museum. Bei schönstem Spätsommerwetter wurden an beiden Tagen ca. 25.000 Besucher gezählt. Zudem haben etwa 20 historische Luftfahrzeuge zum Erfolg der Veranstaltung mit friedlichem Familienfestcharakter beigetragen, so die Antwort von Hauptmann Michael Schuster vom MHM Berlin-Gatow.
Traditionell waren der Kameradenkreis Fallschirmjägerbataillon/Luftsturmregiment-40 „Carl von Clausewitz“ als Vertreter des Bundes Deutscher Fallschirmjäger e. V. präsent.
Am späten Freitagnachmittag begannen die Kameraden bereits mit dem mühevollen Aufbau der Ausstellung. Der Kameradenkreis zeigte wieder Ausrüstungsgegenstände und Uniformen der ehem. NVA-Fallschirmjäger. Wie in den vergangenen Jahren konnte man die Fallschirme RS-4/3c, RS-9/2A, BE-8 …, medizinische Einsatzpäckchen MSP K-12 mit Spritzen, Sprunghelme und den Fallschirmjäger-Tornister 74 besichtigen und auch anfassen. Dieses Jahr war auch unser Sprengtaucher wieder mit an „Bord“.
Das Flugplatzfest wurde am Samstag um 12:00 Uhr vom Regierenden Bürgermeister Berlins, Herrn Kai Wegner mit einem Grußwort eröffnet. Beim anschließenden Rundgang des Bürgermeisters mit dem Leiter des MHM Berlin-Gatow, Herrn Oberstleutnant Leonhardt über das Museumsgelände wurden verschiedene Aussteller besucht. Unsere Ausstellung zählte leider nicht mit dazu, vielleicht, weil die ehemaligen NVA-Fallschirmjäger nicht traditionswürdig für die Bundeswehr sind?
Unsere Ausstellung mit den Exponaten wurde trotzdem sehr gut besucht und angenommen. Besonderer Dank gilt wieder Kamerad Lutz Müller, der in unserem Zelt unermüdlich den Besuchern die Geschichte der NVA-Fallschirmjäger näherbrachte und den Interessierten Auskünfte zu den verschiedenen Ausstellungsstücken und den jetzigen Aktivitäten des Kameradenkreises gab.
Neben dem Zelt wurden draußen auf zwei Packplanen wieder Fallschirme gepackt, was von den Besuchern auch interessiert beobachtet wurde. So packten u. a. Kamerad Baldt (Hptm d. R.) zusammen mit Kamerad Lukaschek mehrmals einen RS9/2A.
In diesem Jahr hatten wir das ganze Wochenende einen Schweizer Kameraden zu Gast. Gabr. P. ist Leutnant d. R. der Schweizer Armee (Spezialkräfte & Grenadiere) und studiert derzeit im 2. Semester Geschichte an der Universität Bern. Für die Semesterarbeit mit dem Thema „Ende der DDR“, geht es bei ihm generell und speziell um die ehem. NVA-Fallschirmjäger, wie es mit diesen Militärangehörigen nach der Wiedervereinigung 1990 weiterging. So hat Gabriele mit uns intensive Gespräche geführt, einen Fragebogen ausgearbeitet und mit dem ehem. Kommandeur des FJB/LStR-40, Oberstleutnant a. D., Kamerad Klaus Dieter Krug ein Interview geführt. Viel Erfolg für die Semesterarbeit!
Am späten Sonntagnachmittag gab es für mich noch ein interessantes Gespräch mit einem netten Herrn, der mir beim Betrachten der NVA-Uniformen offenbarte, dass er früher bei seinem Militärdienst ein blaues Barett getragen hat. Es stellte sich heraus, dass der Besucher in den 80er Jahren in einem der Luftlande-Regimenter in Pskow (Russland) gedient hat. Er erzählte mir, dass für sie, als sowjetisch/russische Fallschirmjäger die NVA-Fallschirmjäger immer als Vorbilder galten. Zum Abschluss des Gespräches gab es einen Händedruck und wir wünschten uns für die Zukunft alles Gute.
Nachdem die letzten Besucher um 18 Uhr das Gelände verlassen hatten, wurden die Ausstellungexponate wieder verladen, und es ging in die Heimatorte zurück.
Es waren wieder zwei aufregende Tage auf dem Flugplatz Berlin-Gatow mit vielen Begegnungen und guten Gesprächen, insgesamt also wieder eine gelungene Veranstaltung.
Glück ab!