Wer kennt ihn nicht, der im Fallschirmjägerbataillon/Luftsturmregiment-40 „Willi Sänger“ von 1976 bis 1991 gedient hat: Major a. D. Jürgen Fischer, genannt „Big-Fisch“?
Der sportliche und kräftige, über 1,90m große Jürgen Fischer diente nach seinem Abschluss an der Offiziershochschule von 1976 bis zur Auflösung des NVA-Truppenteils am 30. Juni 1991 im FJB/LStR-40. Zuerst als „normaler“ Zugführer, wie jeder junge Leutnant im Bataillon, dann als Zugführer des UAZ (Unteroffiziersausbildungszug), später als Stellvertreter des Kommandeurs für Ausbildung des FJB-40 und ab 01. Oktober 1983 als Stellvertreter des Kommandeurs für Fallschirmdienst (FSD) des FJB-40. 1986, im Zuge der Umwandlung in LStR-40 hatte er die Planstelle als Oberoffizier Fallschirmdienst inne.
Mit dem Eintritt in das FJB-40 lag sein sportliches Hauptaugenmerk auf Judo, Nahkampf und Kraftsport, nachdem er bis dahin in der Leichtathletik aktiv war.
Ich kenne ihn aus meiner dreijährigen Dienstzeit als Zeitsoldat (1982 – 1985 im FJB-40) als Hauptmann im FSD. Wenn man mit ihm dienstlich zusammenkam, hatte man immer einen ruhigen, vorausschauenden Vorgesetzten vor sich. „Privat“ kam er manchmal mit meinem damaligen KC Jörg Möller, mit dem er zusammen auf der OHS auf einer Stube war, in unsere Kompanie, um sich von mir die Haare schneiden zu lassen, wenn es kurzfristig nötig oder „Not am Mann“ war.
Nach seinem Ausscheiden aus dem Armeedienst hat er mit Leib und Seele Wein verkauft und hat es dabei sogar bis zum Bereichsleiter gebracht, was sicherlich auch auf seine Beharrlichkeit und seinen Umgang mit Menschen zurückzuführen war.
Am 14. Juli 2023, im Alter von 69 Jahren, wurde Jürgen Fischer im Beisein seiner Familie, ehemaligen Kollegen, Freunden und ca. 40 ehemaligen Fallschirmjägern, teilweise vom FJTVO und von uns als Mitglieder des Kameradenkreises FJB/LStR-40 „Carl von Clausewitz“, auf dem Friedhof in Zwickau-Eckersbach beigesetzt und zur „großen Armee“ verabschiedet.
Ich habe Jürgen Fischer seit meiner Entlassung 1985 bis heute immer in guter Erinnerung.
Glück ab!
Tilman Findeisen (FJB-40: 1982 – 1985)
Update 22.01.2024:
Heute habe ich ein Foto vom Grab zugesendet bekommen, dass ich hiermit veröffentliche.